Holzrücken / Rückepferd

10.9.2014 / Permalink

Holzrücken mit dem Pferd - Rückepferd

Nach weitgehender Verdrängung seit den 1960er Jahren durch den Einsatz landwirtschaftlicher Schlepper bzw. spezieller Forstschlepper oder Forwarder zum Holzrücken wird der Einsatz von Rückepferden derzeit im Zuge einer naturnahen Forstwirtschaft wieder zunehmend propagiert.

Günstig beim Rücken mit dem Pferd ist unter anderem, dass sie auch in unwegsamen Gelände (z. B. Gebirge) keine Rückegassen benötigen, sondern das Rückegut auch durch das stehende Holz ziehen können. Des Weiteren ist es ein erheblicher Vorteil, dass sie im Gegensatz zu schweren Forstmaschinen praktisch keine Bodenschäden verursachen.

Wegen der hohen Anforderungen an die Körperkraft der Tiere bei der Rückearbeit in schweren Holzsortimenten werden im professionellen Einsatz überwiegend Kaltblutrassen mit einem Körpergewicht ab 700 kg eingesetzt.
Gleichwohl werden nicht nur schwerste Rassen genutzt, weil zum Beispiel in Gebirgslagen ein eher gedrungenes, mittelschweres Rückepferd durch bessere Wendigkeit geeigneter ist.
Durch das deutlich geringere Gewicht des Pferdes und dessen Wendigkeit kann auch auf staunassen Böden das Holz boden- und bestandesschonend gerückt werden. Auch in schwierigem Gelände, zum Beispiel in Steilhängen oder bei Blocküberlagerungen kommt das Pferd häufig zum Einsatz. Ein weiterer Vorteil ist die geringe Umweltbelastung (keine Abgase, kein Verbrauch von Diesel und Ölen).

Das Pferd sollte in Hinblick auf die ständig wechselnde Geräuschkulisse durch beispielsweise brechendes Reisig einen möglichst ruhigen Charakter zeigen, muss aber aufgrund der ebenso ständig wechselnden Zugwiderstände bei der Rückearbeit zugleich unbedingt zugwillig und -fest sein.

Somit stellt das Holzrücken mit Pferd vor allem in schwierigen Waldbeständen eine sinnvolle Alternative und Ergänzung zu herkömmlichen Forstmaschinen dar.
Die Leistungsfähigkeit ist von verschiedenen Faktoren abhängig. Neben Rückeentfernung, Stückmasse, Bestandes- und Bodenverhältnisse sind vor allem auch der Pferdetyp und die Erfahrung von Pferd und Fuhrmann ausschlaggebend.

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(Informationsquellen: wikipedia.de / wald-rlp.de)