Boxenruhe beim Pferd

11.5.2015 / Permalink

Tierärztlich verordente Boxenruhe - Wie beschäftige ich mein Pferd?

Nach einer Operation oder nach einer schweren Verletzung kann es sein, dass dem Pferd vom Tierarzt ein paar Tage absolute Boxenruhe verordnet werden. 
Heutzutage ist die komplette Boxenruhe zwar selten, dennoch nach Operationen oder tierärztlicher Anordnung möglich.

Meist darf man aber wenigstens ein paar Minuten Schritt führen oder eine Box mit Paddockauslauf ist erlaubt.
Tierärzte sind im Normalfall immer für leichte Bewegung die nach und nach gesteigert wird.

Für das Fluchttier Pferd, gibt es kaum eine schlimmere ärztliche Anweisung – vor allem weil man einem Pferd ja nicht im herkömmlichen Sinne erklären kann warum es jetzt plötzlich nicht mehr raus darf.

Meistens bekommen die Pferde auch Schmerzmittel – bedeutet sie spüren den eigentlichen Schmerz nicht oder nicht so sehr und möchten sich daher natürlich gerne bewegen.

Ein Pferd dass eine Woche nur in der Box stand zum ersten Mal draußen zu führen kann dann auch grenzwertig werden, denn herumhüpfen sollten die „Noch-Patienten“ dann bestenfalls nicht.
Das kann wirklich eine Herausforderung für den Pferdebesitzer werden.
Ich hatte in den letzten 30ig Jahren schon den einen oder anderen Pferdepatienten mit verordneter Boxenruhe oder Schrittpause und natürlich sind diese Pferde meist „geladen“ , weil sie sich nicht wie gewohnt austoben können.
Es ist normal dass die nach 2,3 Wochen gerne laufen und buckeln würden. Umso wichtiger die Patienten zu beschäftigen.
 

Ein paar TIPPS für die verordnete "Boxenhaft":

Natürlich gilt immer was der Tierarzt sagt! Bitte nicht auf eigene Faust die Anweisungen des Tierarztes ignorieren. Sind Sie sich nicht sicher ob die ärztlichen Anweisungen richtig sind, ziehen Sie einen zweiten Tierarzt zu Rate.

Wichtig ist auf jeden Fall das Kraftfutter gänzlich wegzulassen, außer der Tierarzt sagt im speziellen Fall etwas anderes.
In der Regel ist es aber so dass Wasser und Heu bei Boxenruhe völlig reichen.
Wenn die anderen Pferde im Stall mit Kraftfutter gefüttert werden, kann man dem verletzten Pferd 2,3 Karotten oder Äpfel füttern damit das Tier nicht an die Boxenwand klopft oder im Kreis läuft weil es auch das gewohnte Futter möchte.

Heunetze aufhängen damit die Pferde was zu tun haben um an ihr Fressen zu kommen ist auch ein Tipp gegen die Langeweile in der Box. Sind die Heunetze engmaschig brauchen Pferde definitiv länger um an ihr Futter zu kommen. Bitte die Netzte so aufhängen dass das Pferd sich beim Wälzen oder aufstehen nicht verheddern kann.

Möglichst oft in den Stall fahren und putzen oder einfach nur da sein und sein Pferd lieb haben.
Man kann sein Pferd auch ausgiebig massieren oder eine Bürstenmassage machen die den Energiefluss in Schwung bringt.

Stallkollegen aktivieren die das Pferd zu Zeiten führen an denen man selber nicht da ist. In einer guten Stallgemeinschaft sicher kein Problem - dann kommt das Pferd bestenfalls öfter als einmal kontrolliert aus der Box raus.

Bodenarbeit, wenn denn das Pferd schon wieder etwas raus darf, beschäftigt das Köpfchen der Pferde und man kann Übungen wählen die nicht anstrengen.
Achtung: nichts aufregendes machen was das Pferd nicht kennt... Ein erschrecken oder wegspringen ist natürlich nicht erwünscht.

Die eigentliche Boxenruhe dauert auch meist nur ein paar Tage und ist auch wirklich nur nach Operationen und ausdrücklicher Anweisung vom Tierarzt nötig.
Ansonsten darf man ruhig Schritt führen oder etwas Bodenarbeit machen.

Tipp: Besser zwei oder dreimal täglich kurz führen – als einmal lange. Das vertreibt dem Pferd besser die Zeit.

Wenn ein Pferd im Schritt lahmfrei ist, darf bzw. muss es auch im Schritt bewegt werden (Lymphe,...) . Jeder Tierarzt wird Ihnen das raten.

Wichtig ist immer langsam wieder aufbauen und auch unbedingt darauf zu achten dass das Pferd wieder fit ist bevor es frei laufen darf zum Beispiel auf der Koppel. 
Beim ersten Koppelgang nach einer Verletzungspause rate ich unbedingt dazu das Pferd vorher aufzuwärmen.
Das bedeutet: 20 Minuten Schritt führen und auf jeder Hand ein bisschen Trab kontrolliert an der Longe oder beim Reiten. Galopp darf man in der Regel immer erst gegen Ende jeder Therapie - Ihr Tierarzt wird Ihnen sagen ab wann alle drei Gangarten wieder erlaubt sind.
Erst wenn die Sehnen und Bänder gut aufgewärmt sind und die Gelenksschmiere in Gang ist raus auf die Weide. Am besten mit ruhigen Artgenossen, damit ein wildes herum toben nicht unterstützt wird.
Eine Idee für die Rehabilitationszeit wäre vielleicht den Patienten erst einmal alleine auf einer extra Koppel neben die anderen Pferden zu stellen?
Aber bitte nicht ganz alleine wenn das Pferd das nicht gewöhnt ist. Lieber ein anderes Pferd daneben stellen mit einem Zaun dazwischen.

Manchmal kann die Therapie bis zu einem Jahr dauern, hier würde ich auf jeden Fall dazu raten genau die tierärztlichen Anweisungen zu befolgen - nur so ist eine vollständige Heilung möglich. Und was ist schon ein Jahr, wenn danach wieder alles in Ordnung ist?

 

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