Giftige Pflanzen für Pferde - TEIL 4

15.6.2015 / Permalink

Giftpflanzen für Pferde – TEIL 4 unserer Blogartikelserie - Eibe / Eiche / Ahorn / Bärenklau / Sumpfdotterblume

Giftpflanzen findet man überall in der Natur und auch in unseren Gärten als Zierpflanzen.
Die weit verbreitete Meinung Pferden würden Giftpflanzen "aussortieren" und nicht fressen, stimmt so nicht.

Pferde die vorwiegend in Boxen leben oder mit Heißhunger auf die Weide kommen, machen keinen Unterschied zu giftig oder nicht.
Auch beim Spazierengehen wird oft nach irgendwas essbarem geschnappt und nicht darauf geachtet ob das giftig ist oder nicht...
(Kürzlich erst mit meinem Pferd erlebt der Maiglöckchenblätter fressen wollte...)
VORSICHT ist auf jeden Fall besser als Nachsicht.
In unserer Blogartikelserie werden jeweils 4 Giftpflanzen erklärt um das wahrscheinlich schon einmal gelernte wieder aufzufrischen.

 

Eibe:

  • Ganze Pflanze stark giftig
  • auch getrocknet giftig
  • 150 g tödlich für Großpferd
  • Gifte: Taxin, Ameisensäure und Blausäure
  • Vergiftung zeigt sich durch: Lähmung der Atemwege und dann Herzstillstand
     

Achtung: die Eibe ist eine beliebte Heckenpflanze! Keinen Grasschnitt füttern! Die Eibe gehört zu den gefährlichsten Giftpflanzen für Pferde! Bitte nicht mit Tanne oder Fischte verwechseln, die harmlos sind in geringen Mengen.

(Foto: badvoslau.eu)

 

Eiche:

  • Rinde + Blätter + Eicheln giftig
  • Vorkommen: Wald / Garten / Park
  • ab 400 - 500 g Vergiftung Großpferd tödlich
  • Symptome einer Vergiftung: apathisches Verhalten, Fressunlust, Verstopfung oder blutiger Durchfall, blutiger Urin

 

Der Korrektheithalber möchte ich aber auch einen Auszug von "Artgerecht Tier" einfügen, bei dem behauptet wird nicht alles an der Eiche sei giftig: "Wer heute in Internetforen stöbert oder die Giftpflanzenseiten im Netz durchliest, findet immer wieder die undifferenzierten Hinweise, alles an der Eiche sei giftig. Hagers Handbuch der pharmazeutischen Praxis beschreibt die Eiche, sowohl Rinde, Samen als auch Blätter, als traditionelle Heilpflanze, es gibt für Eichenrinde sogar die besondere Bezeichnung Quercus cortex ad usum veterinaerum, d.h. Eichenrinde für den Gebrauch in der Tierheilkunde." (Quelle: Artgerecht-Tier - Artikel: Eiche)

 

Ich bin kein Wissenschaftler und weiß es nicht, aber ich würde einfach aus Sicherheitsgründen dafür sorgen dass nichts von der Eiche in mein Pferd kommt... aber das bleibt jedem selbst überlassen.

 

(Foto: Botanikus.de)

 

Ahorn:

  • Blätter, Samen mit Pilzbefall giftig (meist Laub am Boden)
  • Vorkommen: Zierbaum Garten / Wald
  • Merkmale: Spaltfrüchte – erinnert an einen „Propeller“
  • Arten: Feldahorn, Eschen-Ahorn,  Berg-Ahorn,...
  • Vergiftung zeigt sich durch: Muskelschwäche, Sehnenschmerzen, Urin ist braun
  • 75 % der vergifteten Pferde sterben innerhalb von 3 Tagen

Weiden an Waldrändern mit Ahornbäumen von den abgefallenen Blättern säubern.
Blätter mit Pilzbefall (dunkle Flecken auf den Blättern) sind giftig.

(Foto: botanikus.de)

 

Sumpfdotterblume:

  • Ist ein Hahnenfußgewächs
  • Vorkommen: feuchte, sumpfige Plätze
  • ganze Pflanze giftig
  • selten Todesfälle
  • Im Heu und Silage ungiftig
  • Symptome einer Vergiftung: Durchfall, eventuell Entzündungen der Haut

Auf einer Weide problematisch wenn die Pflanze massenhaft auftritt.

(Foto: botanikus.de)

 

Bärenklau:

  • Giftig für Pferde
  • Auch der Saft der Pflanze führt zu Blasenbildung und Schwellungen bei gleichzeitiger Sonnenbestrahlung
  • Schleimhautreizungen durch fressen der Pflanze
  • Wuchshöhe: bis 3,5 Meter  (Wiesen – Bärenklau ca. 1,20 Meter)
  • Blütezeit: Juni – September- weiße Doldenblüten
  • Vorkommen: Wald- und Wegränder, Wiesen

(Foto: botanikus.de)

 

Noch ein paar Gedanken... :

Bitte Pferde NICHT an Sträuchern oder Bäumen festbinden bei denen man nicht sicher ist ob die giftig sind.

Achtung: auch für Kaninchen, Meerschweinchen, Hamster, Hunde, Schafe, Ziegen und Kühe sind viele der Giftpflanzen für Pferde auch giftig.

Bitte keinen Rasenschnitt verfüttern. Auch Kindern die gerne Grasbüschel pflücken und an die Pferde auf Weiden füttern, bitte erklären wie gefährlich das sein kann falls da eine Giftpflanze dabei sein sollte.

Viele Pferde haben Krankheiten die ebenfalls tödlich enden können durch füttern von fremden Menschen...

Junge Triebe schmecken oft noch nicht bitter sind aber genauso giftig für Pferde.
Diese werden aber weil sie noch nicht bitter sind oft gefressen von den Pferden.

Bitte Giftpflanzen auf Weiden nicht nur abmähen – bitte ausstechen und fachgerecht entsorgen.

 

Weitere GIFTPFLANZEN erklärt:

Efeu / Farne / Goldregen / Oleander
Jakobskreuzkraut / Maiglöckchen / Hahnenfuß / Herbstzeitlose
Johanniskraut / Tollkirsche / Roter Fingerhut / Sumpfschachtelhalm

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