häufige Fehler im Training mit Pferden

23.8.2015 / Permalink

Die häufigsten Fehler im Pferdetraining

 

  • Nicht gut sitzendes oder defektes Zubehör / falsch verschnallte Trensenzäume / unpassende Sättel
     
  • Ungerechte Behandlung der Pferde – meist aus Unwissen.
    Viele Menschen geben für alles den Pferden die "Schuld", schimpfen dann, werden zornig , ziehen deswegen absichtlich im Maul, stechen mit den Sporen in den Pferdebauch, rollen, ... die Liste ist lang. Meiner Meinung nach wollen Pferde den Menschen gefallen und machen niemals absichtlich etwas "falsch". Pferde verstehen dann einfach nicht was der Mensch will.
     
  • Persönlicher Stress vom Mensch
    Wer kennt das nicht, privater Stress der unbewusst mitgenommen wird in den Stall und nichts funktioniert mehr wie gewohnt.
    Der Reiter ist unentspannt beim Putzen, angespannt beim Reiten – lockeres Sitzen nicht möglich. Mein Tipp: einfach nur raus in das Gelände oder nur schmusen mit dem Pferd.
     
  • Zu hohe Erwartungen an das Tier
    Jedes Pferd ist individuell zu betrachten, sei es vom Körperbau, der Rasse oder der Psyche.
    Manche Pferd eigenen sich schon rein anatomisch nicht für bestimmte Lektionen oder Anforderungen.
     
  • Zu schnell - Zeit ist Geld?
    Zeit, Ruhe und Geduld sind meiner Meinung nach essentiell im täglichen Umgang und Training mit einem Pferd. (Linktipp: Ein Plädoyer für eine pferdegerechte Ausbildung)
     
  • Sinn verstehen - Was will denn der Mensch gerade? 
    Manchmal muss man Pferden Dinge schmackhaft machen – ein Pferd versteht einfach zB. den Sinn nicht warum es jetzt auf diese Plane steigen soll...
    Verständlich, oder? Also muss man seine menschlichen Erwartungen zurückschrauben und versuchen mit Zeit und Ruhe die Neugierde vom Pferd zu wecken.
     
  • Pferd und Reiter "passen" einfach nicht zusammen.
    Aus verschiedenen Gründen: manchmal ist das Pferd zu jung, der Reiter zu unerfahren, manchmal passt auch einfach die Chemie nicht oder das Pferd ist schlichtweg rassebedingt oder anatomisch nicht geeignet für die Ziele vom Reiter. Es kann für beide Seiten besser sein neue Wege zu gehen.
     
  • Falsche Pferdehaltung
    Luft, Licht, Wasser, ausreichend Raufutter, Bewegung, Sozialkontakt zu Artgenossen - sind die wichtigsten Punkte die man bei einer ordentlichen Pferdehaltung beachten sollte.
     
  • Zu wenig Raufutter
    ist leider noch immer oft ein Problem. Pferde müssen ganztags Raufutter zur Verfügung haben. In freier Wildbahn grasen die Pferde bis zu 16 Stunden täglich.
    Pferde produzieren nur durch kauen den Speichel der wichtig ist um zB. die Magensäure zu neutralisieren. Magengeschwüre können nicht nur durch Stress entstehen, auch durch zu wenig Raufutter, meiner Meinung nach. (Linktipp: Warum kauen so wichtig ist für Pferde)
     
  • Keine Abwechslung
    Monotonie langweilt nicht nur unsere Pferde es ist auch kein ausgewogenes Training für die verschiedenen Muskelgruppen.
    Stangenarbeit, Ausreiten und Cavalettitraining gehören genau wie Dressurarbeit  zu einer soliden gesunderhaltenden Grundausbildung.
    Auch Bodenarbeit hilft Vertrauen zu schaffen und Coolness zu trainieren.
     
  • Gesundheit 
    Zähne sollte man einmal jährlich kontrollieren lassen und Hufe spätestens alle 8 Wochen. Hat ein Pferd Schmerzen wird es nicht gut reitbar sein...
     
  • Kein Lob - keine Motivation
    Lob muss sofort kommen, nicht erst Sekunden später damit es auch verstanden wird vom Pferd.
    Gar nicht zu loben halte ich für grundsätzlich falsch. Lob motiviert!
     
  • Druck vom Umfeld - zu sehr von Außenstehenden beeinflusst
    Am besten auf das eigene Gefühl verlassen und sich nicht von "zig" Menschen reinreden lassen.
    Wenn schon Kritik, dann bitte von Fachleuten.
     
  • Falscher Trainer
    Ja, auch das gibt es. Hier mache ich euch keinen Vorwurf man hört ja auf den Trainer und glaubt was der sagt…
    Leider gibt es auch hier schwarze Schafe und solche die nicht auf jedes Pferd/Reiter Paar individuell eingehen.
    Böswilliger Hilfszügeleinsatz (Kopf zur Brust ziehen) oder Rollkur, Sperrriemen zuschnüren auf Anschlag, starke Gertenhiebe (schlagen) oder ähnliches haben im  reellen Training nichts verloren. Gute Trainer arbeiten an eurem individuellen Sitz und eurer weichen Hand. 
     
  • zu wenig Unterricht
    Unterricht zu bekommen ist nicht peinlich, auch nicht für einen Reitlehrer. Zwischendurch sollte man sich immer von „unten“ korrigieren lassen.
    Freizeitreiter benötigen meiner Meinung nach auch immer wieder Unterricht um Fehler korrigiert zu bekommen und um sicher zu sein beim Reiten.
    Sitzlongen sind auch nach jahrelanger Reiterfahrung bestimmt eine gute Idee.
     
  • Selbstüberschätzung
    Das Ego ist auch oft ein Hindernis für manches Paar. Komplette Selbstüberschätzung bringt einen Reiter leider nicht weiter.
    Lieber täglich an sich arbeiten, als „Alles zu Können“ und im Prinzip auf der Stelle zu treten ohne es zu merken.

 

Die FN (Deutsche Reiterliche Vereinigung) hat 1995 die ethischen Grundsätze des Pferdefreundes herausgegeben.
Ich finde, jeder Pferdefreund und Reiter sollte diese wichtigen und schön zusammengefassten Grundsätze immer wieder in Erinnerung rufen!
Link: Die ethischen Grundsätze 

 

 

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