ANGST beim Reiten

7.10.2015 / Permalink

Angst beim Reiten oder im Umgang mit dem Pferd kennen viele Reiter...

Jeder Reiter der Angst hat, überträgt diese Angst auf sein Pferd. Ein Teufelskreislauf beginnt. 

Das Problem wir Menschen WISSEN das, aber können oft diese Angst nicht durchbrechen.
Schlechte Erfahrungen oder schlimme Erlebnisse sind schwer aus dem Kopf zu bekommen. 

Es ist natürlich essentiell beim Reiten und auch beim Umgang mit dem Pferd auf sein Bauchgefühl zu hören - kommt dabei die Angst ins Spiel ist es doch besser den Kopf MIT hinzuzuschalten. 

Also eine gesunde Mischung aus: Kopf- und Bauchreiter.

Nur wenige Reiter schaffen es da die Waage zu halten.
Dieser aber perfekte Reiter Typ handelt umsichtig und überlegt und kann sich zudem auf seine Intuition das Bauchgefühl verlassen, sobald schnelle Reaktionen nötig sind.

Dieser Reitertyp ist emotional mit seinem Pferd verbunden, arbeitet mit Liebe und Hingabe, lässt aber seinen Gefühlen nicht immer freien Lauf, sondern wird zum Ruhepol für sein Pferd.

Nur Bauchreiter oder nur Kopfreiter birgt Gefahren...

Als Beispiel: geht der Kopfreiter ohne nachzudenken und sich gegen eventuelle Schwierigkeiten zu wappnen ins Gelände kann er sich und sein Pferd in gefährliche Situationen bringen.
Denkt ein Kopfreiter ständig darüber nach was alles passieren kann, wird sich das auf sein Pferd übertragen da dieser Reitertyp wahrscheinlich das atmen vergisst, keine Ruhe mehr ausstrahlt und alles auf sein Pferd überträgt.

Jemand der nur mit Herz und Bauchgefühl reitet wird aber sein Pferd nicht motivieren können wenn die gewiße Kompetenz an Führung fehlt. Positive Motivation führt zu tollen Leistungen.

 


 

Mögliche Lösungsvorschläge GEGEN die Angst beim Reiten: 
 

  • „mein Pferd springt immer an der selben Stelle zur Seite, jetzt hab ich schon Angst dort vorbeizureiten“

    Überlegen Sie vorher wie sie bisher durch diese Ecke geritten sind.
    Kann es sein dass Sie die Zügel straff angenommen haben, den Kopf voll mit negativen Gedanken ( Er geht sicher nicht vorbei, ...) haben? Versuchen Sie sich auf das Wesentliche zu konzentrieren, ihre Schenkel- und Sitzhilfen und der wichtige äußere Zügel.
    Denken Sie nicht negativ.
    Oder probieren Sie einfach mal aus den Zügel lang zulassen, ja genau! Genau in dieser Ecke weg mit dem Zügel.
    Einen Versuch ist das bestimmt Wert. Meine Erfahrung ist das genau das WEG mit dem Zügel funktioniert.
    Ist ihre Kopfblockade dann weg, können Sie wieder ganz normal durch die Ecke reiten, sie werden sehen.
    Die Ecke ist natürlich nur ein Beispiel - auf andere "Stellen" übertragbar ... zB Holzstapel im Wald , etc... 
     

  • Lassen Sie sich nicht von anderen verrückt machen.

    Wir hatten mal folgende Situation bei uns im Schulbetrieb: Ein Pferd von uns ist bei meiner Kollegin im Unterricht nicht mehr an der Hallentür vorbeigelaufen, sie hat den Fehler gemacht den Gästen das vorher zu sagen, somit ist das Pferd dann auch weiterhin nicht vorbeigegangen. Ich wusste davon nichts und bei meinen Reitstunden gab es nie ein Problem mit der Türe. Was ich damit sagen will: Oft ist es besser ganz ungeniert zu reiten denn die Pferde merken wenn der Reiter ein Problem mit der Türe hat. Ja, richtig: der Reiter. Bei den ersten, ein- zwei Malen war es vielleicht das Pferd das nicht vorbeiging, dann war es aber im Reiterkopf abgespeichert und der Reiter hat blockiert.
     

  • Gestehen Sie sich Ihre Angst ein und arbeiten Sie daran.

    Überfordern Sie sich nicht (zum Beispiel hohe Sprünge, Wassergräben,...).
    Suchen Sie sich einen geeigneten Reitlehrer der Pferd und Reiter gut einschätzt und beide nicht überfordert.
     

  • Gewalt ist nicht die Lösung!

    Reiter die ihre Pferde „vermöbeln“ machen diese nur noch unsicherer und die Situation wird nicht leichter werden.
    Ich bin sowieso absolut gegen diese Gewaltreiterei. Ich strebe nach Harmonie mit meinem Pferd. Gewalt ist sicher keine Lösung um eine gute Vertrauensbasis herzustellen. Für mich haben Reiter die ihre Pferde schlagen einfach zu wenig Fachwissen. Und ich rede jetzt nicht von einer leichten Hilfe mit der Gerte.
    Ich rede von den Reitern die Hilfszügel dazu benützen ihre Pferde willenlos zu machen und Gerte und Sporen gezielt einsetzen um Gewalt auszuüben. Wer weiß, vielleicht ist das auch eine gewiße Angst sich selber einzugestehen, ich kann es nicht anders?
    Mein Sitz ist zu schlecht, meine Hand zu grob, aber ich kann nur so reiten? 
    Wo das Wissen endet, beginnt die Gewalt... leider wahr.
     

  • Vernunft VOR Risiko!

    Ist ihre Angst vor bestimmten Situationen sehr groß sollten Sie sich der Gefahr besser nicht aussetzen.
    Ich habe auch Angst vor dem Springreiten und habe vor vielen Jahren für mich entschieden mir reichen kleine Cavalettis oder Stangen um mein Pferd zu gymnastizieren, ich muss einfach nicht springen, fertig.

  • Machen Sie sich frei von dem Gedanken besser sein zu wollen als die Reitkollegin im Stall.

    Sie blockieren sich durch Neid und Missgunst. Diese negativen Faktoren können einen beim Reiten sehr behindern.  Es ist auch absolut nicht nötig seine Zeit mit solchen Gedanken zu verschwenden, jeder hat ein anderes Pferd und jeder hat seine eigenen individuellen Probleme, sei es der Sitz, die Hand, die Angst vor etwas oder sonst etwas. Reiten soll Spaß machen, im Stall bei seinem Pferd muss man abschalten können.
    Reiten ist doch unser Hobby.

  • Über die eigenen Ängste reden

    Mit Stallkollegen, Gleichgesinnten, Freunden... darüber sprechen hilft und fördert Lösungsansätze.

  • Verzweifeln Sie oft an denselben Fehlern?

    Hier hilft es sich in Erinnerung zu rufen was Sie und ihr Pferd schon zusammen geschafft haben.
    Denken Sie zurück und freuen Sie sich über die positiven Fortschritte.
    Suchen Sie Hilfe bei einem guten Reittrainer, da öffnen sich oft neue Lösungsansätze. 
    Gehen Sie einen Schritt zurück zu Lektionen und Übungen die schon sitzen und arbeiten Sie an Ihrem Sitz und Ihrem Selbstwertgefühl!.
     

  • Durch Bodenarbeit VERTRAUEN schaffen

    Bodenarbeit hilft wirklich vertrauen aufzubauen und auch gewissen Dingen oder Situationen den Schrecken zu nehmen.
    Sind Raschelplanen oder Holzbrücken im Gelände ein Problem - zuerst zu Hause langsam das PFerd an die "schrecklichen" Dinge heranführen. Viel Geduld und Zeit mitbringen (un Leckerlies ;-) ), dann klappt das auch im Gelände ohne panische Seitensprünge.

Abschließend möchte ich noch sagen dass jedes Pferd seinen eigenen Charakter und jeder sein eigenes Vermögen hat, das heißt nicht jedes Pferd eignet sich für alles.

Bitte betrachten Sie die Pferde individuell.
Es gibt beim Pferd und im Reitsport KEIN Schema F.

Bitte bleiben Sie fair  und versuchen Sie eine Gleichgewicht zwischen Kopf- und Bauch zu finden.

Sollten Sie Probleme mit ihrem Pferd haben suchen Sie sich kompetente Fachleute die Harmonie anstreben und arbeiten Sie ganzheitlich und mit Herz.

Liebe Grüße, Daniela Geiger.

( Wege zur Harmonie mit dem Pferd)

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