Pferdepflege

2.3.2015 / Permalink

Pferdepflege und Pferde putzen ist wichtig

Als Pferdepflege bezeichnet man im engeren Sinne die Fell- und Hufpflege von Pferden, die meist vor und nach der Arbeit stattfindet.
Damit Pferde gesund bleiben, müssen sie gepflegt werden und da gehört auch das ausgiebige Putzen dazu.

Zu den Hauptgründen für die tägliche Pflege gehören: 

  • Verbesserung der Gesundheit von Haut und Fell
  • geringere Wahrscheinlichkeit von verschiedenen 
    gesundheitlichen Problemen wie Strahlfäule, Mauke,
    Sommerekzem und entzündeten Wunden.
  • Vorbeugung und Entfernung von Scheuerstellen 
    in Sattellage und Gurtlage
  • Überprüfung der Gesundheit des Pferdes (Auge drauf haben)
  • Massage
  • Förderung der Beziehung zwischen Pferd und Mensch
  • ein aufwärmen vor dem Reiten für die Schultermuskulatur des Reiters
    (die Arme abwechselnd einsetzen bei den kreisenden Putzbewegungen)

Beim Putzen wird das Fell von Schmutz befreit, der unter dem Sattel- und Zaumzeug scheuern könnte. Also auch nach dem Reiten drüberputzen oder Sattellage abschwammen im Sommer.

Durch das Putzen werden die Haut und die Muskeln des Pferdes massiert und das Wohlempfinden wird gesteigert.

Das Pferd sollte nach Möglichkeit immer nur dann geputzt werden, wenn es trocken ist.
Durch das Putzen eines nassen Pferdes reibt man den Dreck und Staub nur noch tiefer in das Fell hinein. 
Durch das Wälzen massieren sich Pferde ihr Fell selbst. Auch wird so das Fell schneller trocken.
Besonders häufig wälzen sich im Fellwechsel und nach dem Reiten.

Fell:

Ein gründliches massieren des Pferdes mit dem Striegel fördert die Blutzirkulation bei Pferd UND Reiter. Beim Putzen wird einem schon warm und man wärmt sich schon ein bisschen auf, zudem fördert es die Beziehung zum Pferd. Sinnvoll ist es ein Pferd das man zum ersten Mal reitet selber zu putzen, da merkt man schon recht schnell ob das Tier empfindlich und kitzlig ist - später dann wahrscheinlich auch auf den Schenkel- oder ob man eher ein unempfindliches Tier vor sich hat.

Für alle Anfänger: mit mittelmäßigem Druck in kreisenden Bewegungen mit dem Striegel putzen, danach mit einer Kardätsche in Fellrichtung den Staub und Schmutz aus streifen. Ist das Pferd an einer Stelle sehr empfindlich leicht und langsam darüber putzen.

Achtung vor empfindlichen Stellen, meist Bauchbereich und/oder der Pferdekopf. Keine schnellen oder ruckartigen Bewegungen.
 

TIPP:

Ist das Pferd sehr dreckig und der Staub geht nicht ganz raus, einfach mit einem angefeuchteten
Handtuch über das Fell streichen nach dem "Vorputzen".
Sollte das Pferd nach einem ausgiebigem Schlammbad sehr dreckig sein unbedingt draußen putzen wenn die Möglichkeit besteht, um Staub zu vermeiden. 
Staub ist eines der schlimmsten Dinge für ein Pferd und den in der Box zu haben nicht von Vorteil.
Zuckt das Pferd beim putzen der Sattellage zusammen, stimmt etwas nicht. Bitte dann einen Fachmann um Rat fragen. Ein gesundes Pferd zuckt nicht beim Putzen zusammen.

Schweif:

Halten Sie den Schweif des Pferdes mit einer Hand fest und fangen Sie von unten Stück für Stück an auszubürsten. Das ist besser als von oben weg durchzukämmen, da nicht so viele Haare ausgerißen werden. Grobes Stroh oder Heu vorher mit der Hand aussortieren. Ganz fleißige können den Schweif auch verlesen, das bedeutet jede Haarsträhne einzeln rauszuziehen. Beim Verlesen werden garantiert keine Haare ausgerißen.

Hufe:

Hufe auskratzen ist sehr wichtig! Erstens hat man täglich die Kontrolle ob nicht etwa ein Stein von der Koppel sich zwischen Eisen und Huf verhakt hat (das kann schlimmstenfalls zu einer Lahmheit führen wenn das unerkannt bleibt) und ich finde es außerdem wichtig durch das tägliche auskratzen zu sehen ob das Eisen noch sitzt und ob eventuell eine Strahlfäule oder Sonstiges im Anmarsch ist.

Hufe an heben:

Individuell! Bei kleineren Pferden NICHT zu hoch an heben, das führt mit großer Wahrscheinlichkeit zu Schmerzen beim Pferd.

Fehlerhaft behandelte Pferde neigen dann zu Widersetzlichkeit, allerdings nicht aus Böswilligkeit sondern durch Schmerzen.

Darauf achten das beim an heben eines Hufes das Pferd mit den anderen 3 Beinen sicher steht. 

Hufe fetten:

bitte nicht zu oft. Ich würde sagen es reicht einmal in der Woche zu fetten. Besser ist ein Wasserbad (also eine große Wanne gefüllt mit Wasser, das Pferd zuerst mit den Vorderhufen 10 Minuten reinstellen, dann die Hinterhufe. Natürlich nur bei trockenen spröden Hufen. Fragt euren Hufschmied nach der individuellen Hufbeschaffenheit und Pflege eures Pferdes.

(spätestens ! alle 8 Wochen sollte der Schmied kommen - falls die Hufbeschaffenheit/ das Gelände und die Haltungsbedingungen es zulassen ist Barhuf das Beste fürs Pferd).

TIPP:

normales Olivenöl tut es auch zum einfetten der Hufe.
das Einreiben der Hufe mit einer halbierten Zwiebel sorgen für schönen Glanz vor einem Auftritt oder Turnier.
bei schlechtem Hufwachstum: Lorbeeröl oder spezielle Lorbeersalbe am Kronrand einmassieren.

Foto: Hotel Trattlerhof, hier gibt es auch eine Ponyfarm für die kleinen Gäste.