Schwung

2.11.2015 / Permalink

Was bedeutet eigentlich "Schwung" beim Reiten?

Der Schwung beim Reiten

 

Der Schwung beim Reiten wird leider oft missverstanden und mit eilig oder schnell verwechselt.

In jeder Gangart gibt es den Schwung – auch bei Lektionen wie Passage oder Piaffe. Pferde zeigen auch auf der Koppel oder eben in freier Bewegung Schwung!

Eine langsame Gangart bedeutet nicht gleich schwunglos.

Wenn der Takt erhalten bleibt bei den Tempounterschieden – bleibt auch der Schwung erhalten!
Wird zum Beispiel beim Zulegen der Schwung höher, verkürzt sich dieser beim Aufnehmen.
Das bedeutet der Schwung bleibt erhalten obwohl das Tempo reduziert wird.

 

 

 

Was ist Schwung?

 

  • Eine federnde Bewegung des Pferdes
     
  • 4 ter Punkt der Ausbildungsskala
     
  • Schub aus der Hinterhand
     
  • Ein elastisches schwingen des Pferderückens
     
  • Die Übertragung der Kraft aus der Hinterhand nach vorne in die Vorwärts/Aufwärts Bewegung
     
  • In der Schwebephase schwingt das Pferd gut von hinten nach vorne durch
     
  • Der Reiter kommt erst jetzt zum einfach sitzen
     
  • Schwung ist die Voraussetzung für die Versammlung
     
  • Gerade richten
     
  • Entwicklung der Tragkraft

 

 

Wie erarbeitet man Schwung? Zum Beispiel:

 

  • Trab – Schritt – Trab Übergänge (flüssig)
     
  • Galopp – Trab – Galopp Übergänge
     
  • Galopp – Schritt – Galopp Übergänge
     
  • Schritt – Trab – Galopp Übergänge
     
  • Zulegen und einfangen im Trab oder Galopp
     
  • Rechtsgalopp – durchparieren zum Schritt – Linksgalopp / auf der selben Hand.
     
  • Kadenz / Sitzparade

 

(Achtung bitte niemals Lektionen zu lange üben!
Pferde können sich nur begrenzt konzentrieren und ich halte es für völlig falsch nur Lektionen zu reiten in einer Einheit!
Bitte immer wieder Schritt – Zügel lang und dem Pferd Pausen gönnen)

 

 

Zunächst einmal müssen die ersten beiden Punkte der Ausbildungsskala bereits gut sitzen. Der TAKT und die Losgelassenheit.

 

Der Takt ist auch hier wieder sehr wichtig!
Wird zu langsam oder zu schnell ohne Takt geritten kann KEIN Schwung entstehen!
Ein übereilen des Pferdes hat NICHTS mit Takt oder Schwung zu tun.

Es ist erwünscht zum Treiben zu kommen um den Takt bestimmen zu können.

Das bedeutet aber nicht ständig treiben zu müssen, nur kurze feine Hilfen die eben den gewünschten Takt bestimmen.

Außerdem ist ein elastischer, ausbalancierter Sitz des Reiters  und korrekte Hilfengebung Voraussetzung.

Jede Übung die die Hinterhand beim Reiten aktiviert, fördert den Schwung.

Durch reiten von Tempounterschieden in jeder Gangart kann man aus der Schubkraft die wichtige Tragkraft entwickeln.
Beim Verkürzen nimmt das Pferd mehr Last/Gewicht auf, das Pferd belastet seine Beine dabei länger.
Man nennt das auch Kadenz (Kadenz: „verkürzen“ und trotzdem „flüssig“ bleiben in der Bewegung) reiten aus einem Sitzaree (Sitzparade).
Ein kurzes Sitzaree wird eigentlich vor jeder Ecke oder Wendung gemacht.

Hat man die Schubkraft erreicht, wird das Pferd nach vorne die Anlehnung suchen.

Schnaubt das Pferd jetzt auch noch ab, haben wir hoffentlich alles richtig gemacht.

Linktipp: Sitzparade und Versammlung erarbeiten